Martina Witzel
Dipl.-Agraringenieurin
Ärztlich geprüfte Ernährungsberaterin
Psychotherapeutische Heilpraktikerin (Erlaubnis durch Gesundheitsamt Leipzig)
Apfel - gesünder als man denkt
Gerade in diesem Jahr war die Ernte reichlich – ein Grund mehr, so oft wie möglich welche zu verspeisen. Denn was in diesem Obst alles drin steckt, kann man gar nicht alles auf ein paar Zeilen
unterbringen: Die Pektine senken den Blutzucker- und Cholesterinspiegel, regulieren gleichzeitig die Verdauung und vermindern bei regelmäßigem Verzehr das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
bzw. Arteriosklerose. Die sekundären Pflanzenstoffe reinigen das Blut, stärken die Abwehrkräfte und fördern die Wundheilung. Die enthaltenen Polyphenole können der Tumorbildung vorbeugen. Sogar
bei Muskelschwund kann der Apfel unterstützend wirken – verantwortlich dafür ist die enthaltene Urolsäure. Da die meisten dieser gesundheitsfördernden Substanzen in der Schale oder direkt
darunter sitzen, sollten Sie also immer die ganze Frucht verwerten. Wem Äpfel in roher Form nicht so gut schmecken oder wenn Sie Abwechslung brauchen: Sie können sie auch mit Nelken gewürzt zu
Kompott verarbeiten (auch gemischt mit anderem Obst) oder zum Backen verwenden. Rezepte gibt es jedenfalls reichlich.
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Pitahaya - die Drachenfrucht
Sie ist die Frucht eines kletternden Strauchkaktus und stammt aus den tropischen und subtropischen Regionen Süd- und Mittelamerikas. Pitahayas gibt es in gelb und rot. Bei uns gibt es jetzt
frische Export-Früchte aus Nicaragua, China, Thailand, Vietnam und Israel. Das Fruchtfleisch ist leicht knackig, erfrischend und schmeckt mild säuerlich. Pitahays entfalten als Bestandteil jedes
Obstsalates ihren vollen Geschmack. Aber sie eignen sich auch gut zu rohem Schinken und Käse sowie für süße Gerichte (z.B. püriert für Eis oder Desserts) oder die Herstellung von Saft.
Außerdem sind sie natürlich sehr gesund: viel Ca, Fe, P, Vitamin C und B sowie eine verdauungsfördernde Wirkung. Pitahayas lassen sich mehr als eine Woche im Kühlschrank aufbewahren. Im
Längsschnitt in 4 Teile geschnitten kann man das Fruchtfleisch ganz einfach mit der Hand abtrennen.
Tipp: Es gibt Rezepte mit etwas Rum, Marmelade und Sirup.
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Ingwer
Er gilt im Ayurveda als Universalheilmittel, die Chinesen schätzen seine positive Wirkung auf das Magen-Darm-System. Das liegt vor allem an den enthaltenen Gingerolen. Aber auch ätherische Öle,
sekundäre Pflanzenstoffe und die Mineralien Eisen, Calzium und Kalium sind reichlich enthalten. Sie können Ingwer frisch oder pulverisiert verwenden, innerlich oder äußerlich - denn
Ingwerumschläge lindern Muskel- und Gelenkschmerzen - sogar bei Kniegelenk-Arthrosen (nähere Infos dazu einfach per email anfordern). Nur während der Schwangerschaft sollten Sie auf Ingwer
verzichten, da die Muskulatur der Gebärmutter angeregt würde.
Tipp: Bei drohender Erkältung geriebenen frischen Ingwer mit Zitronensaft und Honig!
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Honig
Es sind vor allem die sogenannten Flavonoide, die ihn so gesund machen, denn sie wirken antibakteriell. Außerdem ist Glukose-Oxidase enthalten, die zur Bildung von antiseptisch wirkendem
Wasserstoffperoxid führen. Ein besseres Mittel zur Desinfektion und Wundheilung werden Sie wohl nicht finden. Durch die Hemmung von Bakterienwachstum können Entzündungen zum Abklingen gebracht
werden - z.B. bei Zahnfleisch- oder Rachenentzündungen. Bei Halsschmerzen oder Husten wird Ihnen 2-3 mal täglich ein Teelöffel Honig schnell Linderung verschaffen, wenn Sie ihn ganz langsam
lutschen. Für aufgesprungene Lippen ist Honig wie Balsam. Allerdings sollten Sie für solche Zwecke auf Qualität achten. Der Deutsche Imkerbund überprüft seine Mitglieder und die Produkte tragen
die Bezeichnung „Echter Deutscher Honig“ und eine Prüfnummer.
Tipp: Honig nicht über 40°C erhitzen, um die heilenden Inhaltsstoffe zu erhalten!
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Nelke (Gewürznelke)
Sie gehört unbedingt in die weihnachtliche und kalte Jahreszeit: jedem Glühwein, Rotkohl und gekochtem Apfel-/Birnenkompott gibt sie ein unverwechselbares Aroma. Aber sie kann weit mehr!!! - und
war sogar 2010 „Heilpflanze des Jahres“.
Sie wirkt vor allem beruhigend: sowohl auf Magen und Darm wie auch auf Nerven. Sie ist also eine wichtige Verdauungshilfe und heilsames Mittel für die Psyche. Als Tee wirkt sie auch
stimmungsaufhellend und schmerzlindernd. Bei Zahnschmerzen hat sie zusätzlich eine desinfizierende und keimtötende Wirkung. Bei rheumatischen Beschwerden können Massagen mit einer Ölmischung aus
Nelken und Pfefferminze helfen. Schon Hildegard von Bingen beschrieb, dass durch das Kauen von Gewürznelken das Bindegewebe abschwillt, was insbesondere bei Gichterkrankungen die Schmerzen
lindert. Auch Herzleiden können vorgebeugt werden.
Tipp: Bei akuten Entzündungen im Mund 1-2 Nelken für einige Minuten kauen.
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Kürbis
Er ist seit über 400 Jahren bei uns heimisch und erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance.
Vor allem ist er gesundheitsfördernd, denn er enthält viele wichtige Nährstoffe, und hat gleichzeitig kalorienarmes Fruchtfleisch. Die Kerne enthalten Selen, reichlich Vitamin E und Phytosterine,
die bei Prostatavergrößerungen helfend wirken. Das Beta-Sitosterin wirkt cholesterinsenkend. Außerdem machen die ca. 50% ungesättigten Fettsäuren das Kürbiskernöl zu einem der wertvollsten
Pflanzenöle. Im Fruchtfleisch sind reichlich Carotinoide, die als Antioxidantien bedeutsame Zell-Schutzfunktionen haben und als Prophylaxe gegen Krebs sowie Herz- und Gefäßkrankheiten dienen,
aber auch für Augen und Haut sehr wichtig sind. Außerdem ist viel Kalium enthalten und hilft bei der Regulation des Flüssigkeitshaushalts. Weiterhin sind Ballaststoffe, Calcium, Magnesium,
Phosphor, Eisen, Zink, Selen, Vitamin E und C sowie B-Vitamine enthalten.
Tipp: Braten Sie ihn doch mal anstelle von Bratkartoffeln.
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Walnuss
Sie schmecken nicht nur gut in Salaten, sondern wirken auch positiv auf Herz und Kreislauf. Mit der Orientierung: 30 g Nüsse sind gut für’s Herz können Sie jeden Tag etwas für Ihre Gesundheit
tun. Walnüsse kurbeln außerdem das Immunsystem und die Verdauung an und helfen bei der Regulierung von Blutzucker, Blutfett und Zyklus der Frau.
Walnussöl ist zwar etwas teuer, aber durch das intensive Aroma genügen wenige Tropfen, um Salate oder Pesto geschmacklich zu verbessern. Frische Blätter und die grünen Nuss-Schalen kann man auch
zur Anwendung als Badezusatz nutzen. Schon Pfarrer Kneipp empfahl bei Hautproblemen, Geschwüren und leichten Entzündungen: 1 kg Blätter/Schalen in einem nichtmetallischen Gefäß 45 min kochen und
den Sud ins Badewasser geben.
Tipp: Der Sud ist stark färbend - also Vorsicht! Oder zum Haarefärben nutzen.
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Rote Bete
auch Rote Rübe genannt und gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen. Zur klassischen Erntezeit von September bis November ist sie natürlich besonders aromatisch. Rote Bete hat einen hohen
Nährstoffgehalt und war früher ein wichtiges Naturheilmittel. Hervorzuheben ist der Gehalt an Vitamin B9 (Folsäure), das besonders wichtig ist für die gesunde Entwicklung ungeborener Babys im
Mutterleib, aber auch am „Nervenkostüm“ beteiligt ist. Darüber hinaus ist eine beachtliche Menge Eisen enthalten. Auch eine blutdrucksenkende und herzstärkende Wirkung ist medizinisch erwiesen.
In der Naturheilkunde steht sie auf dem Speiseplan bei Krebs, da eine unterstützende Wirkung zur Hemmung von Zellveränderungen beobachtet wurde, die Forscher heute intensiv untersuchen. Außerdem
wird das enthaltene Nitrat im Körper unter Freisetzung von Sauerstoff zu Nitrit abgebaut, was für COPD-Kranke Erleichterung bringen kann.
Tipp: Schmeckt lecker als Suppe!!! Im Laden gibt es auch Rote Bete Saft.
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Leinsamen
sind die Samen von Lein (bzw. Flachs), einer der ältesten Kulturpflanzen.
Es gibt sogar Forscher, die Leinsamen als das „gesündeste Lebensmittel der Welt“ bezeichnen, denn vieles deutet darauf hin, dass regelmäßiger Verzehr das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Krebs, Diabetes und Schlaganfall senkt. Sie verringern den Blutfettgehalt (Triglyceride und Cholesterol). Die mild abführende Wirkung, die Schutzwirkung auf die Schleimhaut von Magen und Darm,
die Unterstützung bei Übelkeit, Magenschmerzen, Sodbrennen, Reizdarm und Divertikeln sowie die äußerliche Anwendung bei Entzündungen oder Geschwüren der Haut sind weitere gute Gründe für die
Verwendung in Müsli, Knabberartikeln und anderen Backwaren (z.B. Brot). Der Goldgelbe Leinsamen ist im Gegensatz zum braunen Leinsamen besonders quellfähig.
Hinweis: Übergewichtige sollten nur ganze Samen nehmen, um unnötige Kalorien zu vermeiden. In Einzelfällen können Unverträglichkeitsreaktionen auftreten.
Tipp: Wer selbst Brot bäckt, kann einfach 3 EL zur Backmischung dazu geben.
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Koriander
ist eine Gewürz- und Heilpflanze, die seit dem Altertum zur Heilung von Verdauungsbescherden und Kopfschmerzen verwendet wird. Koriander hat aber auch eine kräftigende, entgiftende und
antibiotische Wirkung und ist dadurch gerade nach schwerer Krankheit eine wichtige Unterstützung bei der Genesung. Auch als schmerzstillendes Massageöl bei Rheuma wird er verwendet.Koriander
sorgt für eine bessere Bekömmlichkeit, verleiht Speisen einen milden würzigen Geschmack und wird für Currymischungen und Marinaden, aber auch Pasteten, Broten und Gebäck verwendet.
Tee-Zubereitung: 1 TL frisch zerdrückte Koriandersamen mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen, 10 min ziehen lassen. Bei Kopfschmerzen schluckweise trinken, bei Darmbeschwerden jeweils 1 Tasse
nach den Mahlzeiten
Hinweis: Koriander kann die Aktivität der Gebärmutter anregen und sollte deshalb nicht während der Schwangerschaft genommen werden.
Tipp: 1 Prise Koriander vor dem Überbrühen in Kaffee/Espresso - schmeckt lecker!
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Avocado
ist eine ausgesprochen nährstoffreiche Frucht: ein hoher Gehalt an Vitamin C und E sowie B6, außerdem sind viel Kalium und Mangan enthalten. Auch vom Vitamin B2 ist etwas vorhanden, das in
anderen Früchten und Gemüsen sonst nicht so häufig anzutreffen ist. Besonders hervorzuheben ist jedoch der hohe Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, der im Zusammenhang mit dem ebenfalls
hohen Anteil an pflanzlichem Eiweiß den gesunden und sättigenden Wert dieser Frucht ausmacht.Welche Sorte von Avocados Sie wählen, ist reine Geschmacksache. Die rundliche grüne Variante ist eher
mild, die schwärzliche, birnenförmige würziger.
Tipp: Wer auf die „schlanke Linie“ achten will, sollte Avocado aber besser als Brotaufstrich verwenden. Ganz einfach geht es mit Salz und Pfeffer - dazu Radieschen oder Tomate. Auch Zwiebeln,
Knoblauch, Dill oder Kapern eigenen sich als Würz-Genossen. __________________________________________________________
Kohlrabi
ist wie alle Kohlgewächse sehr gesund und sollte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Die Elemente Phosphor, Kalium, Magnesium, Jod und Kalzium sind reichlich enthalten. Auch die Antioxidanzien
Vitamin C und Beta-Carotin kommen in so großen Mengen vor, dass der Verzehr einen wichtigen Beitrag zur Krebsvorbeugung leistet. Was die meisten nicht wissen: Vor allem die Blätter sind gesund,
denn sie enthalten dreimal so viele wertvolle Inhaltststoffe. Essen Sie also die kleinen Herzblättchen ganz oder gehackt mit, streuen Sie sie wie Kräuter über das Kohlrabigemüse oder den Salat.
Auch größere Blätter, wenn sie schön knackig sind, können Sie in Streifen schneiden und mitgaren.
Tipp: Die beste Qualität gibt es jetzt - von Mitte Mai bis Ende Oktober. Je kleiner, desto zarter und aromatischer sind Knollen und Blätter.
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Brennnessel
Sie ist die beste blutreinigende und blutbildene Pflanze. Deshalb ist gerade jetzt im Frühjahr eine "Brennnessel-Kur" sehr zu empfehlen.
Dazu die obersten 4 bzw. 5 Blätter junger Pflanzen pflücken, abspülen und klein schneiden (Handschuh nicht vergessen!).
1 lockere Handvoll mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen, max. 2 min ziehen lassen. Von diesem Tee 3-4 Tassen tägl. über 4-6 Wochen trinken. Die "Tagesration" kann man auch gut in einer
Thermoskanne mit auf Arbeit nehmen. Ein Spritzer Zitrone verfeinert den Geschmack.
Die Brennnessel ist reich an Vitamin A und C sowie Mineralien. Sie eignet sich auch zum Würzen von Salaten, aber auch als Suppe oder Gemüsebeilage.
Tipp: Kurz blanchiert, verlieren die Brennhaare ihre Wirkung.
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Bitterstoffe
regen auf reflektorischem Wege die Verdauung an und steigern den Tonus der glatten Muskulatur. Außerdem stoppt Bitteres die Lust auf Süßes. Dies tut also doppelt gut: Schwung für Ihre Darmflora
und Reduzierung "süßer Fallen", die schnell zum Übergewicht führen können. Bitterstoffe sind zwar bei den meisten Salaten und der Gurke weggezüchtet, in Chicoree und Radiccio aber auch heute noch
vorhanden. Auch die Pampelmuse (Grapefruit) besitzt Bitterstoffe.
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